DU BIST VERDAMMT NOCHMAL OKAY

Hallo ihr schönen Menschen,

am 16. März 2021 habe ich meinen letzten Beitrag geschrieben. Das ist ein guter Anknüpfungspunkt: denn es ging darum was ich von „meiner“ Depression gelernt habe. Was mich wieder hier herführt?
Ich lese gerade das Buch von Jaqueline Scheiber mit dem Titel „ungeschönt – Sprechen über gesellschaftliche Tabus, Bodyshaming und psychische Gesundheit“ und folgende ihrer Worte haben mich bewegt: „Es ist ein lebenslanges Lernen. Lernen, mehr zu sein als eine Diagnose, und doch nicht außer Acht zu lassen, dass sie existiert.“
In diesem Kapitel spricht Jaqueline über ihre eigene chronische bipolare Erkrankung.
Als ich es lese, teile ich diesen Abschnitt in meinem WhatsApp Status und schreibe, dass ich selbst mit einer rezidivierenden Depression diagnostiziert bin. Nein eigentlich schreibe ich: „Ich habe selbst eine rezidivierende Depression.“ Ich übe durch meine Sprache mich nicht… (Ich denke nach)…

Ja ich will nicht, dass ich mich selbst nur als eine „kranke“ Frau sehe und ich will auch nicht, dass die anderen mich so sehen! Wieso teile ich das alles? Es gibt mehrere Gründe. Zum einen habe ich gelernt, dass es mir Frieden bringt zu akzeptieren, dass ich das alles erlebe, seitdem ich jugendlich bin.
Und ich verstehe und ich will es auch so: ICH BIN MEHR ALS EINE DIAGNOSE!
Und ich bin mir sicher, dass das, was mich beeinflusst, auch viele andere Menschen beeinflusst – Social Media und all die Angebote, die wir von Coaches finden können und natürlich so viel mehr.
„Ich bin die Schöpferin meines Lebens und ich wähle alles in meinem Leben selbst.“ Mir persönlich macht dieser Gedanke manchmal Druck und ich denke all die anderen kriegen es hin – nur ich nicht (ist das so?).
Ich verstehe die Botschaft, doch ich kann diese Botschaft nicht auf 8 Milliarden Menschen übertragen.
Wir sind alle so individuell und das ist auch gut so.
Jeder Mensch braucht etwas anderes und ist einen komplett einzigartigen Weg in seinem/ ihrem Leben gegangen. Wer auf dieser fucking großen Welt könnte besser beurteilen was du brauchst als du selbst? Und auch wenn ich die Depression akzeptiere, heißt es nicht, dass ich nicht gleichzeitig Verantwortung übernehmen kann, um im Frieden mit mir selbst zu leben.
Glaub mir, ich bin auch der Überzeugung, dass wir alle nicht elendig leiden müssen und wir seeehr viel in der Hand haben.

Ich kann diesen Beitrag heute schreiben, weil ich ein offenes Wesen habe, was bereit ist sich neuen Erfahrungen zu stellen.
FSJ in der Kinder-und Jugendpsychiatrie, Umzug in eine völlig neue Stadt – 2 Stunden weg von Zuhause, Bauchtanzlehrerinausbildung, Studium Soziale Arbeit, Ausbildung Entspannungstherapeutin, 2 Jahre Schulsozialarbeit, Ausbildung Breathwork Facilitator, Workshop Radikale Ehrlichkeit, Meditation, Agape Zoe Festivals, Therapiesuche, Therapie, Heilpraktikerinnen, Heilerin, Sitzung mit einem Schamanen, Onlinekurse bei Svenja Strohmeier, Coaching mit Stefanie Loibl, Coaching mit Clara Lindorfer, Soloreise nach Costa Rica, Trip mit Theres nach Asien, immer wieder das Herz öffnen…
All diese Entscheidungen haben mich angetrieben weiterzugehen und viel über mich zu lernen. Ich bin dafür so verdammt dankbar. Es macht mich ehrfürchtig. (Du brauchst nicht denken, dass ich das immer so fühle.) Und natürlich glaube ich an die Macht der Entscheidung in jedem Moment. Mache ich jetzt etwas was mir gut tut oder gehe ich einer Gewohnheit nach, wo ich weiß, dass sie mir nicht gut tun wird.
Ich habe verstanden, dass das Wichtigste ist, dass ich mir selbst nah bin, egal was all die (auch wundervollen) Menschen da draußen predigen. Und ich weiß durch gewisse Gehirnstrukturen in meinem Kopf an manchen Tagen besser und schlechter wie das funktioniert und dass es mein Leben ist. Die Reise meines Lebens. Und ich will meine ehrlichste und einzige Beurteilerin sein, nach der ich meine Entscheidungen ausrichte.

Und es ist okay Hilfe anzunehmen und sich durch das Außen Schwung zu holen. Und es ist okay, wenn du immer wieder auf deine Fresse fliegst. Es ist okay. Und es ist okay diesen Gedanken zum 1000. Mal zu denken und zu denken, dass du dein Leben immer noch nicht packst, doch vergiss nicht!
Wenn deine Seele, dein Körper, dein Geist dich anschreien, dann hast du es verdammt nochmal verdient, dass du dir das gibst was du brauchst! Nimm dir so viele Umarmungen wie du willst, rede, rede, rede, schreibe, tanze, weine, schreie, stampfe, sei verrückt, sei einfach, mache Fehler, reflektiere, fall hin, steh auf, fall hin, steh auf, fall hin, steh auf! Bleib liegen und versinke und steh wieder auf! Das ist okay.
DU BIST VERDAMMT NOCHMAL OKAY!

Costa Rica
Herzensmenschen
Liegen bleiben
verrückt sein
Natur wählen
Liebe empfangen lernen
Wahrheit sprechen
Verletzlichkeit
Dankbarkeit
Fühlen
Abenteuer
Verbindung
Herzenslachen
lieben
Seelenkuss
Dunkelheit

Mut

keine Worte
Sinnlichkeit
Erinnerung
Stolz